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Die Harley-Davidson Low Rider ST im Test

Die neue Harley-Davidson Low Rider ST ist ein Cruiser der ganzen besonderen Art: Sie vereint den Komfort einer Touringmaschine mit der Power eines schweren Cruiser und der Wendigkeit einer Reiseenduro in einem Bike. Die Kraft ist toll, der Sound überzeugend, der Komfort beinahe berauschend und die Agilität inspirierend. Keine Angst, das wird jetzt kein Werbeblock, aber das sind nun mal die Stärken, die dieses Modell in sich vereint.

Wer das Bike das erste Mal sieht, mag es oder mag es nicht. Das ist wie beim ersten Anblick einer Frau. Sie gefällt oder sie gefällt eben nicht. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber über Design. Ich hätte in der Frontverschalung eine Doppellampe verbaut, das würde dem Bike einen deutlich mächtigeren Look verpassen. Auch die Verschalung hätte ich weiter ausgebaut, so erhält es einen hybriden Look, der jedoch dem Charakter dieses Bikes entspricht. Am Ende geht es aber darum, wie sich das Bike fährt und was es zu bieten hat und das erzähle ich euch nun.

Komfort fast ohne Ende
Der Low Rider ST bietet viel Komfort: Angefangen bei seinem grossen Sattel – den Sozius mit Fussrasten gibt’s optional -, seiner komfortablen Federung, die nicht zu straff eingestellt ist und deshalb alle Schläge von der Strasse perfekt absorbiert und die grosszügige Frontverschalung, die den Luftstrom über den Körper und Kopf hinwegführt, sodass man keinen Luftwiderstand erfährt, was insbesondere bei grösseren Reisegeschwindigkeiten sehr angenehm ist. Selbst das Kupplungspedal ist grosszügig gebaut, man sucht hier nie mit dem Fuss verzweifelt nach einem kleinen Kupplungspedal. Ein Gang hochgeschaltet und der Gang rastet mit einem harleytpischen kräftigen Klacken ein, toll! Die aufrechte Sitzposition gehört ebenfalls zu den Pluspunkten in Sachen Komfort.

Coole Alltagstauglichkeit
Normalerweise bin ich kein Fan von Seitenkoffern, denn die hängen meistens an monströsen Tourenmaschinen, die gerne einmal aussehen wie rollende Kofferpyramiden und einen visuell beinahe erschlagen. Doch diejenigen des Low Rider ST machen aus dem Cruiser ein praktisches Alltagsgefährt. Gleich ob man zu einem Businessmeeting fährt und Laptop und Unterlagen mitführen will oder ob man zum Einkaufen fährt und die Taschen mit den Nahrungsmittel bequem unterbringen will, der Low Rider ST ist der richtige Begleiter dafür. Und wer einfach des guten Looks wegen die Koffer an einem schönen Wochenende abnehmen will, kann das ratzfatz, ein Kinderspiel und das Bike schaut sportlicher, rassiger und schlanker aus.

Power & Sound sind stark
Ich habe schon früher Harley-Davidsons getestet und war immer wieder einmal enttäuscht, da das Teil ohne zusätzliche Auspuffanlage nicht nach Heavy-Motorrad klang, sondern leise an einem vorbei „flüsterte“. Doch bei der Harley Low Rider ST hat Harley daran gedacht, dass gute Stück gleich mit ordentlichem Sound auszustatten. Dabei helfen die voluminösen 1923 Kubik des Milwaukee-Eightâ„¢ 117-Motors, die ordentliche 106 PS Power entfalten und bei durchgedrehtem Gashahn gleich eine volle Dröhnung Harley-Sound von sich geben. Also hier kann man sich den Extra-Kauf einer Auspuff-Anlage sparen. Sound ist schon genug vorhanden. Dazu kommt, dass der Motor immer genug Kraftreserven hat. Wer auf der Autobahn mit 120 km/h unterwegs ist, hat gefühlt noch 3/4 des Gashahns als Reserve, den er noch aufdrehen könnte, um echt auf Touren zu kommen. In der Schweiz ist bei diesem Tempolimit Schluss, doch in anderen Ländern, insbesondere Deutschland, kann man die Kraft des Low Rider ST vollends entfalten, vorausgesetzt, dass gefällt einem, schliesslich ist der Low Rider St immer noch ein Cruiser und keine Rennmaschine. Und das ist genau dieses Statement, dass man an der Maschine schätzt, so nach dem Motto: „er könnte schon, wenn er denn wollte, er muss es aber nicht“.

Überraschende Agilität
Wer würde schon annehmen, dass das Kurvenfahren des Low Rider ST sich anfühlt wie mit einer Reiseenduro, die mit Strassenpneus ausgerüstet ist. Der Low Rider ST ist überraschend agil und wendig und das Kurvenfahren fühlt sich wirklich sehr dynamisch an. Und selbst das rückwärtige Einparkieren fühlt sich leichter an, als die 327 kg Gesamtgewicht vermuten lassen würden. Nicht nur der tiefe Schwerpunkt und die Geometrie des Cruisers sind dafür verantwortlich, sondern vor allem auch seine schlanke Bereifung. Je schmaler der hintere Reifen ist, umso wendiger zeigt sich das Bike. Mit einer Standard-Bereifung von 110/90 vorne und 180/70 hinten fährt man mit schlanken und hohen Reifen, was die Reibung deutlich vermindert und die Agilität erhöht. Häufig sind dicke Cruiserbikes mit Hinterradreifen ausgestattet, die locker über eine Breite von 200 bis 260 mm verfügen. Und genau solche Zeitgenossen fahren sich eher wie Panzer, so nach dem Motto „geradeaus, das kann ich, Kurven sind eher schwierig“, auch wenn ich persönlich solche Heavybikes bevorzuge.

Insgesamt ist den Machern bei Harley-Davidson mit dem Low Rider ST ein tolles Bike gelungen. Der Sound ist toll, die Kraft ist zur Genüge vorhanden, der Komfort ist echt stark und die Fahrdynamik sind 1a. Bei einem Preis von 25000 Mücken kann man nicht meckern. Einziger Kritikpunkt für mich persönlich ist das digitale Display, das zwar modern und zeitgerecht ist, aber zu minimalistisch und bei direkter Sonneneinstrahlung schwer zu lesen. Auch die Option für beleuchtete Armaturen – ganz besonders in der Nacht hilfreich – würde ich mir wünschen. Doch wie gesagt, die Vorteile überwiegen in diesem Falle massiv. Nun müssen sich Interessierte nur noch für die Farbe entscheiden – schwarz oder grau – und los geht’s.

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