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Tattoos: Nicht nur ‘was für schwere Jungs

Vorbei sind die Zeiten, in denen nur Seemänner und Knastbrüder Tattoos trugen. Heute ist rund jeder dritte Schweizer tätowiert und der Anteil der Frauen hat deutlich zugelegt. Das war nicht immer so.

Noch bis Anfang der 90er Jahre galten Tattoos in Europa als anrüchig. Kein Arbeitgeber wollte einen tätowierten Angestellten, da dies ein schlechtes Licht auf das Unternehmen warf. Dies hatte damit zu tun, dass früher vor allem Sträflinge und Matrosen die damals seltsamen Hautmalereien trugen. Heute tragen Stars wie Johnny Depp, Angelina Jolie, Al Pacino, Megan Fox, Brad Pitt oder Rihanna allesamt Tattoos, was stark zur Akzeptanz beigetragen hat. Entsprechend haben die Frauen bei den Tattoos deutlich aufgeholt. Waren Tattoos früher eher eine männliche Domäne und insbesondere bei abgesottenen Typen und Bikern aus der Heavy Chopper Liga anzutreffen, verschönern heute zunehmend auch Frauen ihren hübschen Körper mit zierenden Tattoos, wie auf den folgenden Seiten zu sehen sein wird. Tattoos sind heute längst nicht mehr nur ‘was für schwere Jungs.

Der tätowierte Ötzi

Die Geschichte der Tattoosbeginnt allerdings nicht erst in den 90er Jahren und hat schon gar nichts mit Knast, Schiffen oder Hollywood zu tun. Wahrscheinlicher ist, dass sich die Sitte des Tätowierens an verschiedenen Stellen rund um den Erdball und unabhängig voneinander entwickelt hat. In Chile beispielsweise wurden 7000 Jahre alte Mumien ausgegraben, die an Händen und Füssen tätowiert waren. Selbst die Gletscher-Mumie Ötzi, der älteste Europäer, trug mehrere Zeichen, die mit Nadeln oder durch kleine Einschnitte unter die Haut gebracht worden waren. Auch von Völkern aus dem Kaukasus oder Ägypten ist bekannt, dass sie bereits vor Hunderten von Jahren Malereien trugen, die mit Nadeln gemacht wurden.

Über eine besonders lange Tradition verfügen die Tattoos ausserdem in Japan, wo sie ab dem 17. Jahrhundert bei Arbeitern und Prostituierten sehr beliebt waren. Überdies ist von den Maoris, den Ureinwohnern von Neuseeland, bekannt, dass sie durch ihre furchteinflössenden Gesichtsmalereien, die Feinde verängstigten. Noch heute geniessen dort die Tattoos einen rituellen Charakter.

Auf dem ganzen Körper

Ein Tattoo im Gesicht wie bei den Maoris mag nicht jedermanns Sache sein. Sehr wahrscheinlich ist das Gesicht sogar noch die einzige Stelle am Körper, die noch ein wenig als Tabu gilt. Auf den restlichen Körperstellen haben sie sich bereits durchgesetzt. Egal ob Rücken, Oberarm, Knöchel, Bauch oder sogar der Intimbereich, es gibt keinen Ort, wo nicht schon ein Tattoo gestochen wurde. Bei Einsteigern besonders beliebt sind dabei Oberarm oder der Knöchelbereich, da man diese Stellen nötigenfalls auch überdecken kann. Hingegen wieder etwas out sind schon seit Längerem die Tribal-Tattoos im unteren Rückenbereich bei Frauen, auch „Arschgeweih“ genannt. Wer sich den ganzen Rücken tätowieren lässt, gehört schon zu den Tattoo-Profis. Im Gesicht lassen nur die wenigsten etwas machen. Doch dass sogar für das letzte Tabu unter Tätowierungen die Akzeptanz immer mehr wächst, zeigte kürzlich das gute Abschneiden des tschechischen Präsidentschaftskandidaten Vladimir Franz, der im ganzen Gesicht tätowiert ist.

Tribals, Blumen und Anker

Als Tattoos in Frage kommen für viele zuerst einmal Namen. Allerdings sollte man eher in Richtung Namen des Kindes, der Eltern oder des Idols tendieren, da der Namen des Partners wechseln kann. Alternativ können chinesische, thailändische oder japanische Schriftzeichen verwendet werden. Diese finden zunehmend Bedeutung, wenn es um Glück bringende Symbole oder Worte geht. Glück, Gesundheit, Geld, Reichtum usw. lassen sich mit solchen Schriften auf wenig Haut verwirklichen, während im Deutschen viele Zeichen von Nöten sind.

Bei den Motiven sind Blumen aller Art, Herzen in jeder Form und Grösse, Sternzeichen, Tiere, Teufelchen und Engelsfiguren nach wie vor sehr beliebt. Einzelne Motive werden immer wieder gerne mit wichtigen Daten kombiniert. Tribals sind ebenfalls nie aus der Mode gekommen. Dabei handelt es sich um verschlungene Muster in einer einzigen Farbe (meist schwarz), die überall auf dem Körper sitzen und unterschiedlich gross sein können – vom Minitattoo bis zum Ganzkörperbild.

Lustigerweise erfahren in letzter Zeit auch die alten Motive der Seemänner eine Renaissance. Schwalben für eine gute Heimkehr, Anker für Glück und Sterne, die den Seeleuten den richtigen Weg weisen sollten, sind beliebte Motive für kleine Tattoos. Die Zeichen von damals haben sich also nicht unbedingt geändert, aber heute trägt sie eine viel breitere Masse. Vielleicht werden sogar die Motive der Sträflinge eines Tages zum Trend.

 

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